Donnerstag, 23. Mai 2019
BACKSTEINE, DIE SICH SEHEN LASSEN KÖNNEN - Motion Control von KOLLMORGEN macht schnelle und präzise Schnitte vom Tonstrang
Genauerer und modernisierter Schneidprozess dank der KOLLMORGEN Automation Suite (KAS)

Wie aus dem Ei gepellt, gleicht auf der Palette ein Ziegelstein dem anderen. Maßabweichungen werden auf der Baustelle nur noch in engen Toleranzen akzeptiert. Einheitliche Abmessungen sind allein schon deshalb gefragt, weil der Maurer von heute die Hochlochziegel kaum noch mit Speis mauert, sondern im Akkord mit Dünnbrettmörtel klebt. Ausgleichende Fugen – Fehlanzeigen. Und dann kostet jede Abweichung von der Norm auch noch Zeit – weshalb Hersteller wie die Schweizer Ziegelei Landquart AG ihre etablierten Produktionsverfahren kontinuierlich verbessern. Für das Abschneiden des Endlosstrangs aus Ton zu einzelnen Steinen hat das Unternehmen jetzt ein servomotorisch angetriebenes Modul integriert.

Es sind Eisenverbindungen, die Tonziegeln ihre typisch orange-braune Färbung verleihen. Welchen Farbton die Baustoffe letztlich genau annehmen, hängt von den im Ton enthaltenen Mineralien genauso ab, wie von der Brenntemperatur und der im Ofen herrschenden Atmosphäre. Es gibt so einige Stellschrauben, an denen die Hersteller sogenannter grobkeramischer Produkte drehen können, um für die Bauindustrie perfekte Steine zu liefern. Interessant ist dabei zu beobachten, dass ein guter Backstein – bei allem Anspruch an die Automation – immer noch seine Zeit braucht. Die wichtigsten Bestandteile eines Ziegelsteins sind dabei Lehme, Tone und Mergel.

Sie gewinnt die Ziegelei Landquart aus dem gleichnamigen Ort im Kanton Graubünden in der eigenen Tongrube. „Vor der Formgebung gilt es, die Zutaten gut durchzumischen und mit Blick auf eine homogene Feuchtigkeitsverteilung über Tage hinweg zwischenzulagern. Erst dann geht der Teig in den Extruder, der das Mineralgemisch verdichtet und durch das Mundstück drückt. Hier entsteht ein Endlosstein mit fixer Länge und Breite. Die Höhe ergibt sich aus dem Tempo, mit dem der Abschneider der Schweizer Freymatic AG arbeitet.“ erklärt Daniel Bärtsch, Betriebsleiter bei der Ziegelei Landquart AG.

Kennzeichnend für den Schnitt ist die Kombination aus dem kontinuierlichen Vorschub des Tonstrangs aus dem Extruder heraus und dem diskontinuierlichen Schneiden. Hierbei greift das Antriebsprinzip der fliegenden Säge – konkret in Gestalt eines dünnen Stahldrahts, der wie eine Harfensaite synchron zur Bahngeschwindigkeit von oben nach unten durch den weichen Tonstrang fährt. Der Abschneider von Freymatic wird dabei von einer Thomson Linearachse zyklusweise positioniert und auf Bandgeschwindigkeit synchronisiert. Als Antrieb der Lineareinheit mit seiner innenliegenden Kugelumlaufspindel greift TBM Automation AG zu Synchronservomotoren der Reihe AKM von KOLLMORGEN. TBM und Freymatic pflegen in Fragen der Antriebstechnik, Motion Control und Automation seit Jahren eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Wir müssen die Prozesse verstehen, wissen wie unsere Kunden denken und dann die Feinheiten aus der wachsenden Erfahrung heraus lernen“, sagt Silvester Tribus, Geschäftsführer von TBM. Die Schweizer Engineering-Spezialisten aus Widnau kooperieren ihrerseits als zertifizierter Partner eng mit KOLLMORGEN.

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