Dienstag, 28. Mai 2019
Große, schwere Bauteile in einer Aufspannung fertig bearbeiten:Hyperturn Dreh-Fräszentren von EMCO bewähren sich beim genauen, flexiblen Fertigen von Einzelstücken und Serien.
Für die zunehmende Anzahl an Aufträgen zum Bearbeiten großer, schwerer Bauteile hat der österreichische Lohnfertiger GMT Wintersteller GmbH 2017 in ein Dreh-Fräszentrum Hyperturn 200 von EMCO investiert. Das Unternehmen fertigt zu etwa 80 Prozent im Lohnauftrag – meist komplexe Bauteile, unter anderem für den Anlagen- und den Stahlwasserbau. Das bedingt eine sehr große Fertigungstiefe. Das Spektrum reicht vom Bohren, Drehen, Fräsen und Schleifen bis zum Schweißen und zu allgemeinen Schlosserarbeiten. Wie der Inhaber und Geschäftsführer Leonhard Wintersteller berichtet, investiert er fortlaufend in zeitgemäße und hochflexible Maschinen. Insbesondere die Komplettbearbeitung mit möglichst wenigen Aufspannungen schätzt er als hoch produktiv und, wegen des niedrigen Aufwands für interne Logistik, auch als sehr flexibel ein. Im Jahr 2017 erhielt der Salzburger Lohnfertiger die weltweit erste vom Hersteller EMCO gelieferte Hyperturn 200 Powermill in einer Ausführung mit Gegenspindel, Lünettenschlitten und Reitstockfunktion. Seither bewährt sich dieses Maschinenkonzept bei GMT Wintersteller dank seiner herausragenden Eigenschaften.


Drehen bei großen Zerspanraten

Die Dreh-Fräszentren Hyperturn 200 Powermill gibt es in Varianten mit 3100 bis 6100 mm Drehlänge und mit 1000 mm Drehdurchmesser für bis zu 6000 kg schwere Werkstücke. Sie überzeugen vor allem durch ihren stabilen, steifen Aufbau und ihre praxisgerechte Ausstattung. Die Haupt- und die (optionale) baugleiche Gegenspindel verfügen über je 84 kW Antriebsleistung und 6400 Nm Drehmoment. Das sorgt für produktives Drehen bei hohen Zerspanraten an Vorder- und Rückseite der Werkstücke ohne umzuspannen. Der als Standard montierte Reitstock lässt sich über 6100 mm in Z-Richtung verfahren. Mit seiner stabilen, 200 mm im Durchmesser messenden Pinole (Spitzenaufnahme MK6), die um 250 mm verfährt und bis zu 4000 N Anpressdruck verwirklicht, stützt er steif und zuverlässig bis zu 6000 kg schwere Werkstücke. Zusätzlich stehen eine oder mehrere über die gesamte Drehlänge verfahrbare Lünetten für lange, schlanke Bauteile zur Verfügung.


Stabile, leistungsstarke Fräseinheit für flexible Komplettbearbeitung

Besonderheit ist der Aufbau der Fräseinheit. Sie ist als Fahrständer in der ausnehmend stabilen und steifen ‚Box-in-Box‘-Ram-Bauweise ausgeführt. Das gewährleistet ein besonders genaues Bearbeiten auch bei hohen Zerspanraten über den gesamten Arbeitsbereich. Wie Leonhard Wintersteller bestätigt, sorgt diese Bauart zudem dafür, dass man ein großes Spektrum auch komplexer Bauteile sehr flexibel bearbeiten kann. Dazu tragen die um 120° in beide Richtungen schwenkende B-Achse und der Y-Verfahrweg von 600 mm (+/- 300mm) bei.
Die Frässpindel ist als direkt angetriebene, wassergekühlte und somit temperaturstabile Motorspindel mit einer Antriebsleistung von 80 KW ausgeführt. Wahlweise stehen verschiedene Ausführungen mit 6500 1/min und 630Nm oder 10000 1/min und 630Nm und einer Werkzeugaufnahme Typ HSK-T 100 oder Capto C8 zur Verfügung.


Werkzeugmagazine minimieren Nebenzeiten

Zum produktiven Bearbeiten bei minimalen Neben- und Rüstzeiten tragen die drei wahlweise verfügbaren Werkzeugmagazine bei. Sie bevorraten 50, 100 oder 200 bis zu 25 kg schwere und bis zu 600 mm lange Werkzeuge mit bis zu 120 mm Durchmesser. Als Option speziell zum Tieflochbohren gibt es eine Variante mit drei Werkzeugplätzen für bis zu 1000 m lange Werkzeuge. Für letztere steht als Option eine Kühlmitteleinrichtung bis 80 bar Druck für eine hochwirksame Kühlmittelzufuhr durch das Innere der Werkzeuge zur Verfügung. In der Standardausführung arbeitet die Kühlschmiermittelanlage bei 40 bar Druck.

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